Ziel des Projekts Software-defined Car (SofDCar) ist die Entwicklung und prototypische Umsetzung einer Architektur zum kontinuierlichen Datenaustausch zwischen Fahrzeug und Backend für die Entwicklung und Übertragung von Fahrzeugfunktionalitäten über den gesamten Lebenszyklus.
In aktuellen Fahrzeugen können über 100 Steuergeräte verbaut sein. Die hohe Komplexität der elektrischen und elektronischen Systeme und ihrer Architektur wird künftig weiter zunehmen, muss aber beherrschbar bleiben. Nur so ist es in Zukunft möglich, dass Fahrzeugfunktionen über den gesamten Lebenszyklus eines Autos hinweg – bis zu 20 Jahre – jederzeit aktualisierbar und damit sicher bleiben.
Ein Regelwerk für die reibungslose Zusammenarbeit der verschiedenen elektronischen Komponenten und Systeme im Auto wird daher mehr denn je gebraucht. Ziel des Projekts „SofDCar“ ist es, dass alle Software-Updates und -Upgrades definierten Regeln und Prozessen folgen. Diese sollen kontrollierbar sein und einer konsequenten Methodik für funktionale und IT-Sicherheit unterliegen. Das stellt sicher, dass sich einzelne Programme nicht gegenseitig stören und im System fehlerfrei arbeiten.
So soll ermöglicht werden, dass firmenübergreifend alle Prozesse für die Erstellung und Wartung von Software für die Fahrzeugdomäne mittels moderner Entwicklungstoolketten und DevOps-Methoden definiert werden. Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten für komplexere Funktionen und Sicherheitsmethoden, die beispielsweise auch für das automatisierte Fahren erforderlich sind.
Teil des Projekts ist die Entwicklung eines erweiterten Digitalen Zwillings, also eines virtuellen Abbilds der Entwicklungs- und Laufzeitdaten eines Fahrzeugs. Dieser soll Daten aus dem Fahrzeug und aus der Cloud – von der Herstellung bis zur Verschrottung – umfassen. Erstmals berücksichtigt ein digitaler Zwilling den gesamten Lebenszyklus eines modernen Fahrzeugs sowie die Domänen Cloud, Apps, Backend- sowie Entwicklungssysteme.
Damit geht das Projekt SofDCar weit über den bisherigen Einsatz Digitaler Zwillinge hinaus. Es soll sichergestellt werden, dass sich der Informationsfluss von Fahrzeugdaten und Softwareversionen wie ein roter Faden durch alle Datenbanken und Server zieht. Aktualisierungen der Software und neue digitale Funktionen lassen sich somit zu jeder Zeit einfacher und schneller umsetzen.
Die e-mobil BW unterstützte das Projekt bereits in der frühen Initialisierungsphase und brachte Projektpartner an einen Tisch. So finden sich unter den Projektpartnern zahlreiche Mitglieder des Clusters Elektromobilität Süd-West.
Um das im Projekt generierte Wissen einem breiten Fachpublikum zur Verfügung zu stellen und die Qualifizierung bestehender und künftiger Expert:innen zu unterstützen, fokussiert die e-mobil BW als assoziierter Partner den Wissenstransfer im Projekt. Mit drei Transferbausteinen stellt die e-mobil BW sicher, dass die Erkenntnisse im Cluster Elektromobilität Süd-West und in der Landeslotsenstelle Transformationswissen BW zielgruppengerecht präsentiert und diskutiert werden. Hieraus ergeben sich zahlreiche Potenziale für Folge- und Satellitenprojekte.
Gemeinsam mit den beteiligten Universitäten werden außerdem im zweiten und dritten Projektjahr je zwei Project Challenges umgesetzt. Hierbei treten die im Projekt beteiligten Unternehmen als Challenge-Geber auf, die eine Herausforderung (Challenge) für die Studierenden der Universitäten formulieren. Die angehenden Expert:innen werden diese Challenges im Rahmen von Lehrveranstaltungen bearbeiten. Die e-mobil BW ist hierbei für die Organisation und Kommunikation der Ergebnisse zuständig.
Konsortialführer
Projektlaufzeit
Projektpartner
Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Das Projektvolumen beträgt 83 Millionen Euro, mit einem Anteil von 53 % Förderung durch den Fördermittelgeber.